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16. November 2010. Analysen: Reise & Freizeit Die Kraft von Worten

Mit dem Slogan 'Incredible India' wirbt das Tourismusministerium in Delhi seit Ende 2002 auf Berliner Verkehrsmitteln, in Reiseprospekten und im Internet für Reisen nach Indien. Bis heute zahlt die indische Regierung Millionen für diese Werbekampagne, die dem Betrachter ein geschöntes Bild des Landes präsentiert. Wenn solche stark ausgebauten Kampagnen sogar schon auf Bussen werben, wer ist dann dafür verantwortlich, ein realistisches Bild des Landes zu zeichnen? Sind es Kulturveranstaltungen wie die liebevoll organisierten Lesungen der Indischen Botschaft, die von indischen Autoren gehalten und durch deutsche Übersetzungen von Dr. Hannelore Lötzke oder Guntram Wischnewski sowie von Studierenden der Südasien-Studien an der Humboldt-Universität zu Berlin auch einem interessierten deutschsprachigen Publikum näher gebracht werden? Oder sind es Reiseberichte von Rückkehrern, Stadtschreiber-Autoren und Schriftstellern, die einen gewinnbringenden Beitrag leisten durch die Darstellung subjektiver Eindrücke und Einblicke? [mehr ...]

13. Oktober 2010. Rezensionen: Wirtschaft & Soziales Ein nützlicher Bauer hat tot zu sein

von Mario Laatsch - Medium: Film


Ein nützlicher Bauer hat tot zu sein

Die Zahlen der Selbstmorde unter indischen Kleinbauern, besonders in den Bundesstaaten Andhra Pradesh, Maharashtra, Karnataka, Kerala und Punjab nehmen erschreckende Ausmaße an. Zwischen 1997 und 2007 nahmen sich laut offizieller Stellen schätzungsweise 180.000 Bauern das Leben; die Dunkelziffer dürfte weit höher sein. Der Grund für die Suizide ist eine Spirale der Überschuldung, die mit dem Kauf eines teureren, genmanipulierten Saatguts beginnt. Durch die verstärkte Benutzung von Pestiziden und Kunstdüngern werden viele Ernten ruiniert und der Boden Jahr für Jahr immer unfruchtbarer. Für ausfallende Ernten werden die Bauern nicht entschädigt und müssen deshalb oft Kredite bei privaten Geldverleihern aufnehmen, um noch mehr Saatgut, Dünger und Pestizide kaufen zu können. Wer diesem stetig steigenden Druck nicht standhält, wird oft depressiv, labil und trinkt irgendwann selbst aus dem Pestizidkanister. Den Hinterbliebenen zahlt die indische Regierung dann eine Unterstützung von rund 90.000 Rupien (ca. 2.000 US-Dollar), während der lebende Bauer ungefähr 60 Dollar im Jahr und pro Hektar verdient. Nur ein toter Bauer ist ein nützlicher Bauer, denn das Land, das ihm gehörte, kann nach seinem Tod wesentlich leichter an Großgrundbesitzer und panindische beziehungsweise international agierende Agrarunternehmen verkauft werden. Soweit die nüchterne Realität in der viel gerühmten größten Demokratie der Welt. [mehr ...]

21. August 2010. Analysen: Wirtschaft & Soziales Kritiker, Gegner, Nutznießer: Die Rahmenbedingungen des ökonomischen Globalisierungsprozesses in Indien

1. Einleitung: Das Verhältnis Indiens und insbesondere der indischen Regierungen zum ökonomischen Globalisierungsprozess ist seit jeher ambivalent. Die innerindische Debatte reagiert auf und reflektiert zugleich fünf verschiedene Rahmenbedingungen und Prozesse: [mehr ...]

21. August 2010. Analysen: Wirtschaft & Soziales Indische Speiserituale und die Speise des Herrn der Welt (I)

Eine Wissenstradition und eine Zivilisation, die den Menschen vorrangig als Vernunftswesen betrachtet, übersieht rasch, dass der Mensch (auch) ein nahrungssuchendes und produzierendes, (zunehmend komplexer) verarbeitendes und verspeisendes Tier war und ist. Keine der großen Zivilisationen hat diesen grundlegenden, animalischen wie anthropologischen Wesenszug vollständig übersehen, alle haben diese Notwendigkeit auf unterschiedliche Weise geregelt, reflektiert und gedeutet. Kaum eine aber hat in Bezug auf die Komplexität der Ordnungen und die Vielfalt der Interpretationen die Hindu-Zivilisation übertroffen. Darüber hinaus hat sich diese Zivilisation im Schatten ihres Normierungs- und Deutungseifers stets den Luxus der kalkulierten Widersprüchlichkeit bewahrt. Der folgende Aufsatz knüpft an diese Komplexität und Widersprüchlichkeit an. [mehr ...]

21. August 2010. Analysen: Geschichte & Religion Die Entstehung eines Parteiensystems in der indischen Union (I)

Die Entstehung von Parteien und Parteisystemen ist leichter historisch zu rekonstruieren, als verallgemeinerungsfähig zu theoretisieren. S. Lipset und S. Rokkan haben 1967 ein Modell vorgelegt, das historische Rekonstruktion mit dem Anspruch auf verallgemeinerungsfähige Aussagen verbindet, indem es die Entstehung von Parteien in Westeuropa aus einem verallgemeinerungsfähigen Konzept, dem sich universalisierenden Prozess der Modernisierung ableitet. Die Betonung liegt dabei auf Modell. [mehr ...]

21. August 2010. Analysen: Geschichte & Religion Die Entstehung eines Parteiensystems in Britisch Indien (I)

Demokratisierungsprozesse, damit die Entstehung offener Mehrparteiensysteme, tragen zur Entwicklung und deshalb notwendigerweise zur wachsenden Autonomie, Unvorhersehbarkeit und Unkontrollierbarkeit von Gesellschaften und der sie konstituierenden Gruppen bei. Aber nicht nur das Resultat dieses Prozesses, sondern auch seine Rahmenbedingungen, Antriebsfaktoren und Formen entziehen sich einem einfachen und verallgemeinerungsfähigen Erklärungsmuster. [mehr ...]

05. August 2010. Rezensionen: Reise & Freizeit Chhattisgarh: Schatzkammer Indiens

von Michael Schied - Medium: Buch


Chhattisgarh: Schatzkammer Indiens

Chhattisgarh zählt mit Uttarkhand und Jharkhand zu einem der jüngsten Staaten Indiens. Vielen dürfte dieser im östlichen Teil von Indien gelegene Unionsstaat nicht bekannt sein, denn bis 2000 zählte er noch zu Madhya Pradesh. Orte wie Delhi, Agra, Jaipur und Goa sind bekannter und begehrenswerter. Auch sind exklusive Reisen zu einzelnen Staaten Indiens eher die Seltenheit. Rüstau und Eichner offenbaren, dass doch gerade auch eine Reise nach Chhattisgarh kulturell, wenn nicht sogar, spannender sein kann. [mehr ...]

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