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Call for Papers: Liebe Leserinnen und Leser, in loser Folge möchten wir Spezialisten vorstellen, die langjährig in der und über die Region gearbeitet haben - sowohl im akademischen als auch im nicht-akademischen Bereich - und daher fundierte Einblicke eröffnen können. Ziel ist es dabei entgegen den Trends einer oft schnelllebigen Mediengesellschaft das zumeist Jahre und Jahrzehnte umfassende Schaffen von Wissenschaftlern und Fachleuten in möglichst umfassender Bandbreite sichtbar zu machen, d.h. ein Werk durchaus mit unterschiedlichen Akzentsetzungen, Brüchen oder theoretischen Ansätzen vorzustellen. Die Redaktion freut sich wie immer auf Ihre Vorschläge, Ideen, Anregungen und Mitarbeit an dieser Reihe! ... [mehr ...]
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Die Wurzel der Gewalt gegen Lesben sehen die Autorinnen in der gesellschaftlich verleugneten Existenz von Frauen, die Frauen lieben. Zudem erlaubt die Section 377 durch die Kriminalisierung von Homosexualität implizit die Ausübung von Gewalt gegen Lesben. Das Grundproblem ist, dass Lesben die partriarchalen Grenzen der Sexualiät verletzen. Gewalt wird ausgeübt, um ihre sexuelle Autonomie zu kontrollieren. Dies betrifft nicht nur Lesben, sondern generell jede Form von selbstbestimmter Sexualität indischer Frauen.
Die Gewalt gegen Lesben hat verschiedene Ausprägungen. Die gesellschaftliche Stille rund um lesbische Sexualität kann dazu führen, dass Frauen sich selber ihre sexuelle Orientierung nicht zugestehen können. Sie kann auch zu einem internen Konflikt führen, in dem sie ihr Verlangen mit den gesellschaftlichen Verboten in Einklang zu bringen versuchen. Oder sie führt dazu, dass sie ihre sexuelle Orientierung aus Angst unterdrücken. Die Frauen haben keine freie Wahl, die gesellschaftliche Normen nehmen ihnen diese ab. Auch für die Menschen, mit denen die Frauen zu tun haben, kann das Schweigen Folgen haben. Ihnen kann die Existenz lesbischer Sexualität unbekannt sein, sie können sie schweigend tolerieren oder aus Ablehnung verneinen und ignorieren.
Schweigende Feindlichkeit kann bei den betroffenen Frauen zu psychologischen Verletzungen führen. Familien üben zudem häufig durch emotionale oder physische Gewalt Kontrolle über die Frauen aus. Sowohl die Angst vor dem Verlust der Familie wie auch die konkrete Angst vor körperlicher Gewalt prägen die betroffenen Frauen. Es kann zu Teufelskreisen aus realer oder befürchteter Gewalt kommen. Schließlich kommt die Gewalt durch Institutionen hinzu. So wird gerade bei Musliminnen und Christinnen die Religion als Druckmittel genutzt. Lesbische Frauen werden bei der Polizei angezeigt oder einer psychiatrischen Zwangsbehandlung unterworfen.
Die verschiedenen Formen der Gewalt können zu massiven psychologischen Folgen bis hin zum Selbstmord führen. Eine soziale Folge ist häufig der Verlust von engen familiären oder freundschaftlichen Beziehungen. Ökonomisch sind der Verlust des Arbeitsplatzes oder der Wohnung reale Gefahren.
Dieser Beitrag gehört zum Schwerpunkt: Queer South Asia .
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