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31. Dezember 2000. Nachrichten: Politik & Recht - Pakistan Pakistanische Opposition schließt Allianz gegen Militärregierung

Anfang Dezember vereinbarten 18 pakistanische Parteien nach einer Meldung von Associated Press (AP) die Bildung eines Oppositionsbündnisses, das dem Militärregime in Islamabad den "politischen Kampf" angesagt hat und für die "Wiederherstellung der Demokratie" antreten will.

Trotz des bestehenden Versammlungsverbots kündigten Vertreter der Allianz Demonstrationen an und riefen zum Boykott der Kommunalwahlen auf.

Hintergrund der Entwicklung ist der Ausschluß der Parteien von der bevorstehenden ersten Runde der Kommunalwahlen, den ersten Wahlen seit dem Putsch der Armee im Oktober 1999. Das Militärregime, das den Coup mit der Notwendigkeit begründet hatte, Mißwirtschaft und Korruption zu beenden, verbindet mit der Maßnahme die Hoffnung, eine neue, nicht parteigebundene Generation von Politikern für die Parlamentswahl im August 2002 heranzuziehen.

Zu den wichtigsten Parteien des Oppositionsbündnisses gehören die People´s Party (PPP), die Muslim League (PML) und das Muttahida Quami Movement (MQM). Während Benazir Bhutto, Chefin der PPP, und Altaf Hussein, Führer der MQM, ihre Parteien schon seit Jahren relativ straff aus dem Exil führen, wird sich zeigen, inwieweit Nawaz Sharif dies mit seiner PML gelingen wird. Eine wachsende Strömung innerhalb der Partei bekundete in jüngster Vergangenheit ihre Bereitschaft, mit den Militärs zuzammenzuarbeiten. Durch den Weggang Sharifs ins saudi-arabische Exil ist diese Fraktion nun zusätzlich gestärkt worden.

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