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23. Mai 2003. Nachrichten: Reise & Freizeit - Weltweit Asian Vibes im SO 36

Einmal monatlich verwandelt sich der Kreuzberger Club SO36 in einen Ort, an dem statt Boney M lieber Asian Dub Foundation, statt Musik aus den 80ern lieber asiatische Klänge gehört werden. Seit September 2002 wird hier regelmäßig der "Urban Karma Club" veranstaltet.

Um 23:00 Uhr beginnt der Abend mit einer "kleinen Einstimmung" in die Asian Vibes. Ab 1:00 Uhr folgt dann ein Live-Event, bei dem je nach Programm Tänzerinnen und Tänzer, Trommlerinnen und Trommler, Sängerinnen und MC’s zu bewundern sind, meist in Begleitung von indischen Instrumenten. Im Anschluss legt DJ Shazam auf – oft auch zusammen mit Gast-DJ’s – und sorgt dafür, dass sich die Gäste bei lockerer Musik richtig auslassen können.

Es ist aber nicht das Ziel der Veranstaltung, sich rein auf Asien zu beschränken. Vielmehr bemüht man sich darum, ein interkulturelles Event zu schaffen. Zwar wird die Halle geschmückt, als ob man sich in einer Londoner Indian Underground Diskothek befindet: Bilder von Gott Ganesha werden an die Wand geworfen. Dazu hängen Saris und sonstiger Schmuck an den Wänden. Allerdings wird neben den Asian Vibes auch Reggae, Drum & Base etc. aufgelegt. Im Laufe des Abends verdrängen Reggae und Drum & Base immer mehr die Asian Vibes, was manchen Gast aufgrund des thematischen Schwerpunkts ein wenig erstaunt. Teil der Veranstaltungskonzeption ist es, ein gemischtes Programm zu bieten, d.h. eine Art "Masala der Klänge". So werden verschiedene Gäste zu den Live-Events eingeladen, und auch der Gast-DJ wechselt regelmäßig.

Dementsprechend ist das Publikum, zumeist im "gestandeneren" Alter von 25 aufwärts, auch sehr durchmischt. Sowohl Leute mit Indien-Sehnsucht als auch Neugierige und solche, die sich der immer beliebter werdenden Musikrichtung "Asian Underground" erfreuen, sind anzutreffen. Man sieht eigentlich wenige Asiaten, aber umso mehr lokale Besucherinnen und Besucher. Einige tragen indische Klamotten, andere kommen eher konventionell, und manche haben einen Stil, der keiner der genannten Kategorien zuzuordnen ist. Und auch das Stammpublikum des SO 36 ist letztendlich nicht zu übersehen.

Wer also einen kleinen Einblick in diese Art der Diskokultur, wie sie in interkulturellen Städten wie London und San Francisco bereits selbstverständlich ist, gewinnen will, dem kann nur geraten sein, einmal die Urban Karma Night im SO36 zu besuchen.

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